Christian Schmidt drängt darauf, das
Haltbarkeitsdatum auf Verpackungen abzuschaffen, um Lebensmittelverschwendung
zu stoppen. Eine EU-Richtlinie sei in Vorbereitung.
Supermärkte und Verbraucher in Deutschland schmeißen tonnenweise Lebensmittel weg, die eigentlich noch gut wären. © Marius Becker/dpa/lnw
Ernährungsminister
Christian Schmidt hat auf Alternativen zum Aussortieren abgelaufener
Lebensmittel gedrängt. Im Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe
betonte der CSU-Politiker, die meisten Produkte seien erheblich länger
verwendbar als auf den Verpackungen stehe.
"Wir werfen massenweise gute
Lebensmittel weg, weil die Hersteller zu große Sicherheitspuffer eingebaut
haben." Er gehe davon aus, dass in wenigen Monaten der Entwurf einer
entsprechenden EU-Richtlinie vorliege.
Die
Zukunft gehöre "der intelligenten Verpackung", sagte Schmidt weiter.
In Joghurtbecher etwa ließen sich elektronische Chips einbauen, die
ermittelten, wie sich das Produkt von Tag zu Tag verändere. "Eine
Farbskala von Grün bis Rot zeigt an, wie es um die Verzehrbarkeit steht",
erläuterte der Minister. "Jeder kann dann selbst entscheiden, bis zu
welchem Grad er das Nahrungsmittel noch verwenden will."
Schmidt
setzt sich seit Längerem dafür ein, dass Nahrungsmittel möglichst nicht
weggeworfen werden. Laut einer 2012 vorgestellten Studie für sein Ministerium
landen in Deutschland jährlich rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll.
Davon stammen 6,7 Millionen Tonnen von Privathaushalten. Nach Angaben der
Welternährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO geht weltweit ein Drittel
aller produzierten Nahrung verloren.
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