Am 24. August 2014 überquerten russische Truppen die russisch-ukrainische Grenze östlich der Großstadt Mariupol (etwa 700 000 Einwohner). In weniger als einer Wochen drangen dutzende von Putins Panzern mehr als 30 Kilometer vor, ohne, dass sie jemand hätte stoppen können.
Unter der Flagge des fiktiven Staates „Neurussland“ fuhren die Panzer durch die Ukraine, wie zahlreiche Videos und Bilder damals zeigten. Die hoffnungslos unterlegene ukrainische Armee zog sich nach kurzem Kampf zurück und verlagerte ihren Fokus auf die Verteidigung von Mariupol.
Ukraine setzt auf Bunker-Wälle
Diese und andere russische Panzeroffensiven im Sommer 2014, die in nur zwei Monaten Millionen von Ukrainern unter die Kontrolle der selbsternannten „Volksrepubliken“ von Donezk und Luhansk brachte, war ein Trauma für die Ukraine, dessen Wiederholung es um jeden Preis zu verhindern galt.
Darum wurden gigantische Systeme von Verteidigungsanlagen errichtet, vor allem um Mariupol, die größte Stadt im Donbas, die heute noch unter ukrainischer Kontrolle steht.
Im Frühjahr 2015 errichtete das Land die Anlagen, baute hinter der „ersten Verteidigungslinie“ - oder Front, die von Soldaten gehalten wird - eine zweite, die für den Fall einer neuen großen Panzeroffensive die russischen Truppen stoppen soll. Diese setzt sich aus einem ganzen System von Verteidigungseinrichtungen zusammen.
► An erster Stelle befinden sich Bunker mit Schießscharten und festen Mauern, die Granateneinschläge abhalten sollen und zugleich Schutz vor anderen Waffen bringen sollen. Aus ihnen könnten ukrainische Truppen im Ernstfall die vorrückenden Panzer beobachten und das Feuer auf sie koordinieren.
► Hinter ihnen erstreckt sich ein weites Grabensystem. Enge Gräben dienen der geschützten Bewegung von Truppen. Breite Gräben wurden angelegt, damit auch Panzer, Schützenpanzer und Kettenfahrzeuge sich hinter der Front rasch bewegen können.
► Wiederum dahinter gibt es in mehreren Metern Tiefe größere Bunker, in denen die Soldaten schlafen und sich von den Kämpfen erholen können. Diese Bunker sind mit elektrischen Beleuchtungs- und Belüftungssystemen ausgestattet, damit die Soldaten auch längere Aufenthalte darin aushalten können.
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